Kein anderer neuer Gasanbieter auf dem deutschen Markt wächst so schnell wie die goldgas SL GmbH aus Nürnberg. Emanuel Zehetbauer, Director für Marketing & Sales bei goldgas, äußert sich im Interview ausführlich zur Unternehmensphilosophie, Tarifen und Preispolitik sowie zu einem geplanten Einstieg in den Strommarkt.
Auf dem Gasmarkt tummeln sich viele neue Anbieter – auch ursprünglich branchenfremde wie z.B. ein bekannter Telefondiscounter. Wer bzw. was verbirgt sich hinter dem Namen goldgas?
Emanuel Zehetbauer: Goldgas ist ein völlig unabhängiger und inhabergeführter Gasversorger. Wir sind weder ein Ableger von einem der großen Energieversorger noch haben wir fremde Inverstoren im Gesellschafterkreis. Genau das ist auch die Unabhängigkeit, die wir brauchen, um auf dem nun in Bewegung geratenen Gasmarkt so zu agieren, dass wir dem Verbraucher sein gewohntes Gas zu dauerhaft attraktiven Preisen liefern können.
Vor einem Jahr hatte Goldgas weniger als 1.000 Kunden – heute sind es fas 160.000. Wie erklären Sie sich diesen bemerkenswerten Erfolg?
Emanuel Zehetbauer: Die Antwort schließt nahtlos an Ihre erste Frage an. Die Verbraucher haben schon allzu lange darauf gewartet, auch bei der Gasversorgung günstige und sichere Alternativen zu haben. Unsere Produkte sind klar, ohne Kautionen, Vorauszahlungen oder schon eingerechnete Boni. Unser Erfolg basiert vorrangig auf folgenden drei Fakten: a)Wir garantieren bei fast allen unseren Produkten die Preise über 12 oder 24 Monate. Das erzeugt beim Verbraucher Preissicherheit und damit Vertrauen. b)Wir nützen unser internationales know-how bei der Gasbeschaffung. Das ist die Voraussetzung für dauerhaft niedrige Preise. c)Und wir sind in der Verwaltung schlank aufgestellt und agieren professionell im Management unserer Partner. Das schafft Schnelligkeit und Sicherheit im Wechselprozess.
Welche Rolle spielen ökologische Aspekte bei der Einkaufspolitik, beim Marketing und der Tarifgestaltung?
Emanuel Zehetbauer: Mit unserem Produkt goldgas Green haben wir schon sehr früh den ökologischen Gedanken in unser Portfolio aufgenommen. Goldgas Green zeichnet sich durch einen Biogasanteil von 10 % aus. Dabei werden wir es aber nicht belassen. Wir sind gerade in der Überlegung, einige unserer Produkte zu 100% CO2-frei zu stellen. Dies wird sicher zu einer kleineren Preisanpassung führen, deren Verträglichkeit für den Verbraucher wir noch testen.
Durch den angestiegenen Ölpreis werden dieses Jahr auch im Gasbereich wieder steigende Preise erwartet. Wie stabil sind die Goldgas-Tarife?
Unsere Beschaffungspolitik ist so ausgerichtet, dass ein steigender Ölpreis sich so gut wie nicht auf unsere Tarife auswirkt. Es wäre sonst kaum möglich unseren Kunden, die heute zu uns kommen, über 24 Monate einen gleichbleibend günstigen Preis zu garantieren. Die verbraucherfreundlichen Tarife von Goldgas bestimmt eben die Beschaffungspolitik und nicht umgekehrt. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Produkte nach 12 oder 24 Monaten Laufzeit nicht an den Beschaffungsmarkt anpassen müssen. Für 2011 und später gelten eben für die Kunden, die dann zu uns kommen, andere, aber immer noch günstige und garantierte Tarife. Auch wenn dies noch nicht abschließend entschieden werden kann: Aus jetziger Sicht erwarten wir keine Preissteigerungen für die Goldgas-Tarif für das gesamte Jahr 2010! Allenfalls, wo Netznutzungskosten oder andere, von uns nicht beeinflussbare Faktoren deutlich angehoben werden, müssten wir uns die Durchreichung ohne Aufschlag an Neukunden und Kunden im variablen Tarif sicherheitshalber vorbehalten. Es ist und bleibt aber unsere Absicht, dass unsere Preise stabil und verlässlich bleiben!
Viele neue unabhängige Versorger bieten sowohl Strom als auch Gas an. Könnte es bald auch "Gold-Strom" auf dem Energiemarkt geben?
Emanuel Zehetbauer: Ihre Frage zeigt mir, dass ich Ihnen kein Geheimnis verrate, wenn ich Ihnen bestätige, dass wir schon bald auch mit Strom auf den Markt kommen. Unserer Meinung nach ist hier für den Verbraucher preislich noch nicht genug getan worden. Dieser Aufgabe werden wir uns bald und mit dem gleichen Engagement widmen. Unter welchem Namen und wann, dazu werden wir Ihnen zu gegebener Zeit nochmals gerne Rede und Antwort stehen.
Das Interview führte Jörg Wunderlich |