Im Interview: Martin Rothe, Geschäftsführer der FlexGas GmbH

12.07.2010

„Nur aktive Verbraucher werden vom Wettbewerb profitieren“

Martin Rothe, Geschäftsführer der FlexGas GmbH und Vorstand der FlexStrom AG, beantwortet im Interview Fragen zum neuen unabhängigen Gasanbieter und gibt detailliert Auskunft zu den Tarifmodellen und Konditionen im Einzelnen. 

Mit der Marke FlexStrom verbinden Verbraucher konzernunabhängige und zum Teil
auch ökologische Energieversorgung. Lässt sich das nun 1:1 auf die neue Marke
FlexGas übertragen?


M.Rothe: FlexGas gehört zur FlexStrom-Unternehmensgruppe. Wir legen großen Wert darauf, dass wir konzernunabhängig sind, d.h. FlexGas steht weder unter dem Einfluss eines großen Energiekonzerns und noch eines Stadtwerks.

Bei FlexStrom haben wir das bereits sehr erfolgreich umgesetzt und versorgen aktuell mehr als 400.000 Kunden. Wir gehen davon aus, dass wir beim Thema Gas ähnlich erfolgreich sind. Hier ist das Einsparpotenzial für private Haushalte ja meist noch deutlich höher: Mehrere hundert Euro Ersparnis für einen Vier-Personen-Haushalt sind hier durchaus möglich.

Wird es bei FlexGas ebenfalls die bekannten Prepaid-Pakete geben oder sind die
Gastarife nach einem gänzlich anderen Modell gestrickt?


M.Rothe:  FlexGas bietet verbrauchsabhängige Tarife mit unterschiedlichen Zahlungsweisen. So können unsere Kunden beispielsweise den Tarif DeutschlandsBest vierteljährlich oder jährlich bezahlen. Einen ähnlichen, rein verbrauchsabhängigen Tarif bietet übrigens auch FlexStrom bereits seit dem Jahr 2009 an. Und zwar mit sehr großem Erfolg. Deswegen haben wir das Tarifmodell auch für FlexGas übernommen, auch hier unter dem Namen DeutschlandsBest.

Ein Nachteil aus Verbrauchersicht bei den Strom-Paketen ist ja, dass man nichts
zurückbekommt als Kunde, wenn man weniger verbraucht als man bezahlt hat. Nun
sind beim Heizgas höhere Summen für einen Haushalt im Spiel. Kann man sich als
Gaspaket-Kunde auch verspekulieren, z.B. wenn der Winter wesentlich wärmer wird
als angenommen ?

M.Rothe:  Aus diesem Grund wird unser Gasangebot DeutschlandsBest für die Kunden verbrauchsgenau abgerechnet. Nicht verbrauchte Energie wird erstattet, ein eventueller Mehrverbrauch wird nachberechnet. Ganz einfach und transparent.

Sind die günstigen Tarife als Einstiegs-Angebote zu verstehen – ähnlich wie bei einer Supermarkteröffnung – oder will FlexGas dauerhaft Wettbewerber preislich
unterbieten?


M.Rothe:  Unser Ziel ist es, unseren Kunden Energie dauerhaft günstig anzubieten. Das gilt für FlexStrom und FlexGas gleichermaßen. Wir sind überzeugt, dass Gaskunden in Deutschland unnötig viel für Ihre Versorgung bezahlen. Genau das wollen wir ändern. Hier legen wir auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit großen Wert. FlexGas ist einer der wenigen Gasanbieter in Deutschland, bei dem sich jeder Kunde gegen steigende Preise absichern kann. Mit unserer optionalen Preisgarantie gibt es die Gewähr für den Kunden, dass der Preis für 12 Monate konstant bleibt. Die Preisgarantie gilt für sämtliche Preiskomponenten. Übrigens gilt unser Angebot vom Start weg bundesweit.

Vor kurzem wurde die traditionelle Bindung der Gaspreise an den Ölpreis
vom Bundesgerichtshof untersagt. Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung
langfristig für die Gaspreise bei FlexGas ?


M.Rothe:  Eine wichtige Entscheidung für alle Verbraucher in Deutschland. Wir von FlexGas haben bewusst darauf verzichtet, unsere Gastarife an den Ölpreis oder andere Energiearten zu knüpfen.
Bis sich das verbraucherfreundliche Urteil des BGH für alle Gaskunden positiv bemerkbar macht, wird es allerdings noch einige Zeit dauern. Die Erfahrung zeigt, dass die etablierten Versorger wie Stromkonzerne und Stadtwerke ihre Tarife kaum nach unten anpassen. Wer in den Genuss guter Konditionen kommen will, muss sich als Haushalts- oder Gewerbekunde schlicht selbst auf dem Markt nach einem günstigen Gastarif umschauen. Nur aktive Verbraucher werden von dem Urteil und von mehr Wettbewerb auf den Energiemärkten profitieren.